74 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau

Bereits zum vierten Mal nutzten wir den offiziellen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, um an die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus und des Holocaust zu erinnern. Wir sind wahrscheinlich die letzte Generation, die mit den Überlebenden des Holocaust in direkten Kontakt treten kann. Umso wichtiger ist es, dass wir die vielen Opfer als Personen begreifen. Dies veranlasst uns dazu, in jedem Jahr eine Person besonders hervorzuheben: In diesem Jahr den Pfarrer August Ruf, der während der NS-Zeit in Radolfzell und Singen lebte.

Er kritisierte das NS-Regime und verhalf einer Jüdin zur Flucht in die Schweiz. Daraufhin musste er ins Gefängnis und starb an den brutalen Haftbedingungen. 2004 wurde er postum vom Staat Israel als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt - eine Ehrung für Personen, die sich für den Schutz jüdischen Lebens einsetzten.

Gerade das Verlassen der AfD einer Gedenkveranstaltung zum 27. Januar im bayerischen Landtag vergangene Woche und die darauffolgenden antisemitischen Kommentare in den sozialen Medien gegen die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, zeigen, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft wieder ein Problem ist. Umso wichtiger, dass wir die Vergangenheit in Erinnerung behalten!

Über 70 Personen folgten unserer gemeinsamen Einladung mit dem CDU Stadtverband Radolfzell bei unbeständigen Wetter - das zeigt: wir sind keine Schönwetterdemokraten!

Danke an Sibylle Probst-Lunitz vom Hegau-Geschichtsverein und an Joachim Klose vom Jüdischen Museum in Gailingen für die interessanten Vorträge zu August Ruf und zur Entwicklung der Jüdischen Gemeinde in unserer Region.

Ganz besonders haben wir uns über das Grußwort der Stadt Radolfzell von Frau Bürgermeisterin Monika Laule gefreut und darüber, dass unsere Veranstaltung parteiübergreifend Anklang gefunden hat: So konnten wir den FDP-Landtagsabgeordneten Jürgen Keck begrüßen.

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